Sound Design für Unternehmen

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Ein chinesisches Sprichwort besagt „Was du ins Ohr flüsterst, wird tausend Meilen weit gehört.“

Diese Idee haben offenbar auch immer mehr Unternehmen für sich entdeckt und setzen auf Klang, Melodien und Sounds, um ihre Marke und ihr Unternehmen auf dem Markt zu präsentieren.

In Zeiten, in denen Produkte und Dienstleistungen einander immer ähnlicher werden, Qualität und Preise sich kaum mehr voneinander unterscheiden, muss man neue Wege finden, um das eigene Angebot unverwechselbar zu machen – um die Kunden „aufhorchen zu lassen“.

Die wohl bekannteste Form, eine akustische Markenidentität zu schaffen, ist der Jingle – eine bestimmte Werbemelodie oder Tonfolge, die man sofort mit dem Produkt assoziiert. Ideal natürlich, wenn der Jingle schon so präsent in den Medien ist, dass die pure Melodie ausreicht, und schon hat der Hörer den zugehörigen Text, bzw. Slogan im Kopf, beispielsweise bei „Wenn’s um Geld geht Sparkasse“.

Daneben gibt es aber auch Strategien, um das Produkt selbst akustisch einzigartig zu machen:
Das sogenannte Sound Engineering befasst sich mit der Kreation von produktspezifischen Sounds, die der Kunde sofort erkennen soll. Viele große Autohersteller legen zum Beispiel größten Wert darauf, dass eine Tür beim Zuschlagen genau das richtige, genau das erwartete satte Geräusch von sich gibt, welches oft sogar charakteristisch für eine Automarke ist. Technisch wäre es durchaus möglich, dass das Zuschlagen nur noch ein leises Schnappen erzeugt, aber das vermittelt dem Kunden einfach nicht das richtige Gefühl: Mit dem lauten, vollen Klang wird Qualität suggeriert und Sicherheit assoziiert.

Und genau das ist der Punkt: Klänge erzeugen Emotionen. Da muss man nur daran denken, wie einen ein Musikstück in frühere Zeiten versetzt, man das Schlagen der Standuhr mit den Großeltern verbindet oder das richtige Sommergefühl erst mit Vogelgezwitscher aufkommen will. Vor diesem Hintergrund ist es höchst effektiv, Klänge zu nutzen, um seinem Produkt einen Zugang zur Gefühlswelt zukünftiger Kunden zu verschaffen und so ein Maximum an Präsenz und Werbewirksamkeit zu erreichen.

Neben dem Ansatz, einem Unternehmen visuell ein Gesicht und ein Corporate Design zu verpassen, geht der Trend also immer mehr dahin, auch eine akustische Marke zu schaffen. Werden mehrere Wahrnehmungskanäle dann noch kombiniert angesprochen, hinterlässt dies einen noch nachhaltigeren Eindruck, sichert noch mehr Unverwechselbarkeit. Das Ganze nennt sich dann „Sensual Marketing“: Der Kunde bekommt nicht nur ein Produkt vom Unternehmen, er kann das Unternehmen mit seinen Sinnen erfahren; es spricht ihn an.
Und damit ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Kunde jenes Produkt aus der Masse auswählt, welches ihn berührt hat, welches also bereits in seinem Denken (und Fühlen) präsent ist.

Das gesamte Konzept war vielleicht schon im 18. Jahrhundert bekannt, als der französische Politiker Graf von Mirabeau erkannte: „Mit den Menschen ist es wie mit den Hasen – man muss sie bei den Ohren packen.“