Vom 11. bis 27. September 2009 findet zum dritten Mal in Essen ein Treffen der kreativen Art statt: Vertreter aus sämtlichen kreativen Berufen und Unternehmen, aus Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Pressemarkt, Werbemarkt und Software/Games-Industrie geben sich die Ehre, um Einblicke in ihre Arbeit zu geben und ihr Potenzial für die regionale Wirtschaft zu präsentieren. Ausstellungen, Workshops, Kunstaktionen, Diskussionsreihen, Kulturveranstaltungen und vieles mehr zum Thema Kreativwirtschaft erwarten Aktive und Interessierte an den Schwerpunkten Zollverein/Nord, Essen Mitte, Rüttenscheid und Südviertel.
Ein Highlight wird sicherlich die Eröffnungsparty auf Zeche Zollverein, die jede Menge Gelegenheit für branchenübergreifendes Networking bietet und zugleich die besten Entwürfe zum Gestaltungswettbewerb „Designallee Zollverein“ präsentieren und prämieren wird. Dazu gibt’s attraktive Cateringangebote, verschiedene Bars und später sogar eine Disco über den Dächern der Stadt.
Ein zweites Highlight, das zum Zusammensein einlädt, ist sicherlich die „Brotzeit – das Familienfest“, zu der die Designgemeinschaft Rü 166 am 25.September einlädt . Der gemütliche Hof der Rüttenscheider Str. 166 bietet den Raum für Gespräche und Austausch in entspannter Atmosphäre. Als besonderes Angebot kann man sich außerdem professionell fotografieren lassen – die Ergebnisse des Vorjahres sind bereits unter www.rue166.de zu bewundern.
Daneben locken innerhalb der 17 Tage eine Vielfalt von weiteren Veranstaltungen mit Namen wie Baldeney 2.0 oder Rüunion – in Anspielung auf die Essener Rü(ttenscheider Straße) als Ruhrgebietsversion der Düsseldorfer Kö. An den Namen erkennt man, dass man sich vor der Konkurrenz nicht fürchtet und stolz ist auf die Leistungsfähigkeit der zukünftigen Kulturhauptstadt.
Die Kreative Klasse in Essen ist jedoch nur ein Beispiel von vielen für eine branchenübergreifende Entwicklung, die der US-amerikanische Professor Richard Florida bereits 2002 in seinem Buch „The Rise of the Creative Class“ beschrieb. Florida stellte fest, dass der kreative Output eines Standortes der wichtigste Faktor für das Wirtschaftswachstum ist. Als scheinbar banales, aber doch signifikantes Beispiel wird die Erfindung des Pfluges angeführt, die als kreativer Einfall zu tiefgreifenden Veränderungen in der Landwirtschaft führte. Allgemein bedingt die Ansiedlung kreativer Köpfe eine Aufwärtsspirale, was die wirtschaftliche, städtebauliche und gesellschaftliche Attraktivität betrifft. So ballen sich kreative Berufe laut Florida vor allem in bereits attraktiven Gegenden, was zu überdurchschnittlichem Wachstum und Wohlstand führt, wodurch wiederum weitere kreative Köpfe anlockt werden und die Kreativwirtschaft in jenen Regionen wächst. In der Metropole Ruhr gilt die innovative Szene in Essen schon heute als Vorreiter und Treiber für Kreativität und Kreativwirtschaft.
Die Erhöhung der Teilnehmerzahl bei der „Kreativen Klasse Essen“ von 80 auf 160 Unternehmen spricht jedenfalls eine deutliche Sprache.